Erste Hilfe Lexikon

A

ABCDE-Schema

Das ABCDE-Schema ist ein möglich­es Vorge­hen, einen Not­fall­pa­tien­ten sys­tem­a­tisch zu unter­suchen und zu behan­deln. Dabei wer­den poten­ziell tödliche Störun­gen der lebenswichti­gen Funk­tio­nen zuerst behan­delt.

Auf­bau:

  • Air­way: Sind die Atemwege frei? Sta­bil­i­sa­tion der Hal­swirbel­säule
  • Breath­ing: Atmet der Patient nor­mal?
  • Cir­cu­la­tion: Ist der Kreis­lauf sta­bil?
  • Dis­abil­i­ty: Ist das Bewusst­sein nor­mal?
  • Exposure/Environment: Patient zur Unter­suchung entk­lei­den und danach vor Wit­terung schützen

AED

Ein AED (automa­tisiert­er extern­er Defib­ril­la­tor) ist ein Appa­rat, der das Elek­trokar­dio­gramm des Patien­ten inter­pretiert und bei poten­ziell tödlichen Herzrhyth­musstörun­gen einen Stro­mim­puls abgibt. Da AED speziell für die Anwen­dung durch Laien entwick­elt wur­den, ver­fü­gen diese Geräte über laien­gerechte Sprechan­weisun­gen. Nur bei der Notwendigkeit eines Schocks wird die Schock­taste aktiv geschal­tet. Es ist also nicht möglich, fälschlicher­weise zu defib­ril­lieren.

In 80 Prozent der Fälle wird der Herz-Kreis­lauf-Still­stand durch Kam­mer­flim­mern her­vorgerufen. Diese plöt­zlich auftre­tende Herzrhyth­musstörung kommt durch unko­or­dinierte elek­trische Impulse im Herzen zus­tande wodurch das Herz zu pumpen aufhört. Mit der Herz­druck­mas­sage und der kün­stlichen Beat­mung wer­den die lebenswichti­gen Organe weit­er­hin mit Sauer­stoff ver­sorgt. Durch den Ein­satz des Defib­ril­la­tors wird das Kam­mer­flim­mern been­det.

Alkoholvergiftung

Eine akute Alko­holvergif­tung entste­ht durch den über­mäs­si­gen Kon­sum von Ethanol. Eine Blutalko­holkonzen­tra­tion über fünf Promille ist meist tödlich.

Symp­tome:

  • Ver­hal­tensstörun­gen (Kon­trol­lver­lust, Enthem­mung)
  • Neu­rol­o­gis­che Störun­gen (Koor­di­na­tion­sstörun­gen, Sprach­störun­gen)
  • Gedächt­nis­lück­en
  • Bewusst­sein­sein­trübung bis zur Bewusst­losigkeit
  • Atemde­pres­sion

Allergische Reaktion

Eine Allergie ist eine über­schiessende und uner­wün­schte Immunreak­tion des Kör­pers auf einen harm­losen Umwelt­stoff (Anti­gene beziehungsweise Aller­gene). Der Kör­p­er reagiert je nach Allergi­etyp unter­schiedlich.

Symp­tome:

  • Atemwege: Atem­not, Asth­maan­fall, Anschwellen der Atemwege
  • Haut: Schwellung, Rötung, Juck­reiz, Nes­selfieber
  • Augen: Juck­en, Bren­nen, Trä­nen
  • Magen-Darm-Trakt: Durch­fall, Übelkeit
  • All­ge­mein: Fieber, Müdigkeit, Bewusst­seinsver­lust

Aneurysma

Ein Aneurys­ma ist eine krankhafte Erweiterung eines Blut­ge­fäss­es. Diese Wand­schwäche eines Blut­ge­fäss­es kann ange­boren sein, oder sie entste­ht im Laufe des Lebens. In 80 Prozent der Fälle liegt eine Arte­riosklerose zugrunde.

Aneurys­men verur­sachen keine Symp­tome, solange die Durch­blu­tung im betrof­fe­nen Gefäss­ab­schnitt nicht ver­min­dert ist und sie anliegende Struk­turen nicht ver­drän­gen. Das Platzen eines arteriellen Aneurys­mas kann zur Massen­blu­tung und schliesslich zum Tod führen.

Angina pectoris

Bei Angi­na pec­toris (Brustenge) han­delt es sich um einen anfall­sar­tig auftre­tenden Brustschmerz, der durch eine ver­min­derte Durch­blu­tung des Herz­muskels aus­gelöst wird. Ursache ist meis­tens eine Veren­gung der Herzkranzge­fässe, bed­ingt durch Ablagerun­gen von Fettsub­stanzen in der Arterie (Arte­riosklerose). Dadurch kommt es zu ein­er Min­der­durch­blu­tung eines Are­als des Herz­muskels.

Meis­tens kla­gen die Betrof­fe­nen über einen been­gen­den Druck oder klem­mende Schmerzen in der Brust­mitte, oft in den linken Arm ausstrahlend. Typ­is­cher­weise treten die Symp­tome unter kör­per­lich­er Belas­tung auf.

Aspiration

Als Aspi­ra­tion beze­ich­net man das unab­sichtliche Einat­men von Flüs­sigkeit­en oder Fremd­kör­pern (Fremd­kör­peraspi­ra­tion) in die Lunge.

Asthma bronchiale

Beim Asth­ma bronchiale sind die Bronchien entzündlich verän­dert, über­reizt und verengt. Diese Erkrankung begin­nt oft schon im Kinde­salter. Die Beschw­er­den müssen nicht ganzjährig auftreten.

Die Haupt­symp­tome sind Atem­not mit einem pfeifend­en Geräusch beim Ausat­men und ein aus­geprägter Hus­ten­reiz.

Während des Asth­maan­falls sollte der Patient eine aufrechte Posi­tion ein­nehmen und die Arme auf­stützen. Dies erlaubt es ihm, seine Atemhil­f­s­musku­latur zu gebrauchen und bess­er atmen zu kön­nen. Diese Posi­tion nen­nt man auch „Kutsch­er­sitz“.

Asystolie

Als Asys­tolie wird das Aus­set­zen der elek­trischen und mech­a­nis­chen Aktiv­ität beze­ich­net. Dies führt unmit­tel­bar zum Herz-Kreis­lauf-Still­stand. Im EKG ist dann eine soge­nan­nte Nul­llinie zu sehen.

Fünf bis zehn Sekun­den nach Ein­set­zen des Herz-Kreis­lauf-Still­standes kommt es zum Bewusst­seinsver­lust, und der Patient hört auf zu atmen. Par­al­lel dazu kön­nen am Anfang Krämpfe am ganzen Kör­p­er auftreten.

Bei ein­er Asys­tolie muss sofort rea­n­imiert wer­den. Bei der Asys­tolie nützt die Defib­ril­la­tion nicht.

B

Bewusstlosigkeit

Wenn eine Per­son wed­er auf Ansprechen noch Schüt­teln reagiert, aber nor­mal atmet, spricht man von Bewusst­losigkeit. Mögliche Ursachen sind Vergif­tun­gen, Schädelver­let­zung, Unterzuckerung, Hirn­schlag oder eine Hirn­blu­tung.

Der Bewusst­lose sollte in die sta­bile Seit­en­lage gedreht wer­den, da in der Rück­en­lage die Gefahr des Erstick­ens dro­ht.

BLS

BLS (Basic Life Sup­port) beze­ich­net die leben­sret­ten­den Sofort­mass­nah­men, also die Herz-Lun­gen-Wieder­bele­bung. Durch Herz­druck­mas­sage und Beat­mung wer­den die Organe weit­er mit Blut und Sauer­stoff ver­sorgt, bis erweit­erte Ther­a­piemass­nah­men möglich sind.

C

CPR

CPR ste­ht für «Car­diopul­monary Resus­ci­ta­tion» und entspricht dem BLS (Basic Life Sup­port).

D

Defibrillator

Der Defib­ril­la­tor ist ein elek­tro­n­is­ches Gerät, mit dessen Hil­fe über Elek­tro­den Strom in kurzen Schock­wellen an das Herz abgegeben wer­den kön­nen. Mit der Defib­ril­la­tion ver­sucht man poten­ziell tödlich ver­laufende Herzrhyth­musstörun­gen, wie beispiel­sweise Kam­mer­flim­mern, zu beheben. Kam­mer­flim­mern ist eine unko­or­dinierte Abfolge elek­trisch­er Impulse im Herzen selb­st. Mith­il­fe des Defib­ril­la­tors wird Kam­mer­flim­mern been­det, sodass das Herz wieder zu sein­er nor­malen Funk­tion­sweise zurück­kehrt.

Druckverband

Ein Druck­ver­band ist eine Erste-Hil­fe-Mass­nahme zur Ver­sorgung von stark blu­ten­den Wun­den. Dabei wird mit einem Ver­band Druck auf das darun­ter­liegende Gewebe verübt, um Blutver­lust zu ver­mei­den. Starke Blu­tun­gen müssen möglichst schnell gestoppt wer­den, da ein gross­er Blutver­lust zum Tode führen kann.

E

EKG

Mit dem EKG (Elek­trokar­dio­gramm) zeich­net man die elek­trische Aktiv­ität des Herzens auf. Vor allem in der Diag­nos­tik von Herzrhyth­musstörun­gen oder eines Herz­in­fark­tes spielt das EKG eine wichtige Rolle.

Elektrounfall

Ein Elek­troun­fall ist eine Ver­let­zung durch elek­trischen Strom. Ver­bren­nun­gen und Kam­mer­flim­mern sind möglich. Die meis­ten Stro­mun­fälle ereignen sich im häus­lichen Umfeld.

Unfälle mit Hochspan­nung führen zu schw­eren Ver­bren­nun­gen. Auch tödlich ver­laufende Herzrhyth­musstörun­gen sind möglich.

Epiglottitis

Bei der Epiglot­ti­tis han­delt es sich um eine Entzün­dung des Kehldeck­els (Epiglot­tis). Meist wird die Epiglot­ti­tis durch Bak­te­rien verur­sacht.

Früher war dies eine häu­fige Erkrankung von Kindern. Heute ist die Epiglot­ti­tis eine sel­tene Erkrankung, da bere­its viele Men­schen dage­gen geimpft sind. Bei ungenü­gen­dem Impf­schutz kann die Epiglot­ti­tis auch im Erwach­se­nenal­ter auftreten.

Die Symp­tome begin­nen rasch und ver­laufen heftig. Es han­delt sich um eine lebens­ge­fährliche Erkrankung, da die Gefahr des Erstick­ens dro­ht. Meist beste­ht hohes Fieber, und Betrof­fene kla­gen über starke Hals- und Schluckschmerzen. Oft beste­ht ver­stärk­ter Spe­ichelfluss. Beim Einat­men hört man ein pfeifend­es oder zis­chen­des Atemgeräusch. Die Sprache klingt klos­sig.

Epilepsie

Mit Epilep­sie wird das wieder­holte Auftreten von epilep­tis­chen Anfällen beze­ich­net. Bei den Anfällen kommt es zu ein­er unko­or­dinierten elek­trischen Aktiv­ität des Gehirns, die je nach betrof­fen­er Hirn­re­gion ein entsprechen­des Erschei­n­ungs­bild hat.

Ein ein­ma­liger Kramp­fan­fall kann auch ohne das Vor­liegen ein­er Epilep­sie auftreten, zum Beispiel im Alko­hol­rausch, bei Schlafentzug, hohem Fieber oder Unterzuckerung. Solche Gele­gen­heit­san­fälle kom­men bei bis zu 10 Prozent der Bevölkerung vor.

F

FAST-Test

Der FAST-Test ist ein Schnell­test zur Erken­nung eines Schla­gan­falls, der auch von Laien­helfern durchge­führt wer­den kann.

FAST ste­ht für:

  • Face (Gesicht): Es gilt, die betrof­fene Per­son aufzu­fordern, ihre Zähne zu zeigen. Man sieht einen hän­gen­den Mund­winkel oder schief ste­hen­den Mund.
  • Arm (Arme): Ein Arm hängt oder sinkt nach unten, nach­dem die betrof­fene Per­son mit geschlosse­nen Augen bei­de Arme (Hand­fläche nach oben zeigend) ausstreckt.
  • Speech (Sprache): Die Per­son spricht undeut­lich oder unver­ständlich.
  • Time (Zeit): Alarmieren Sie sofort den Notruf 144. Jede Minute ist für die weit­ere Leben­squal­ität des Patien­ten entschei­dend. Haben Sie keine Angst vor einem falschen Alarm.

Fieberkrampf

Fieberkrämpfe sind Kramp­fan­fälle, die bei hohem Fieber auftreten kön­nen. Bei diesen Kramp­fan­fällen han­delt es sich in der Regel nicht um Epilep­sie. Fieberkrämpfe sind mit einem Anteil von etwa 50 Prozent die häu­fig­sten Gele­gen­heit­skrämpfe und betr­e­f­fen vor allem Kinder.

Fieberkrämpfe kön­nen durch schnell ansteigende Kör­pertem­per­atur von über 39 °C aus­gelöst wer­den. Es kommt zu Bewusst­losigkeit, unregelmäs­siger Atmung und Augen­ver­drehen. Während­dessen ist die Atmung nicht nor­mal. Das Gesicht kann sich blau ver­fär­ben. Nach dem Anfall sind die Kinder oft müde und erschöpft.

Auch wenn ein Fieberkrampf sehr schlimm aussieht, erholt sich das Kind meis­tens sehr schnell. Es wird emp­fohlen, das Kind nach einem Fieberkrampf ärztlich unter­suchen zu lassen.

G

GCS

Mit dem GCS (Glas­gow Coma Scale) wer­den Bewusst­seins- und Hirn­funk­tion­sstörun­gen nach einem Schädel-Hirn-Trau­ma bew­ertet. Beurteilt wer­den dabei drei Kri­te­rien: das Ver­mö­gen, die Augen zu öff­nen sowie die Qual­ität ver­baler und motorisch­er Reak­tions­fähigkeit.

H

Heimlich-Manöver

Das Heim­lich-Manöver ist eine Erste-Hil­fe-Mass­nahme, die bei Erstick­ungs­ge­fahr durch Fremd­kör­peraspi­ra­tion durchge­führt wird. Es sollte nicht bei Kindern unter einem Jahr angewen­det wer­den.

Dabei umgreift man den Betrof­fe­nen von hin­ten und übt mit der Faust kräftige Druck­stösse auf den Ober­bauch in Rich­tung Zwer­ch­fell aus. Ziel ist die Druck­steigerung in den Atemwe­gen, um den Fremd­kör­p­er ausstossen zu kön­nen.

Herz-Kreislauf-Stillstand

Beim Herz-Kreis­lauf-Still­stand hört das Herz auf zu pumpen, und die Atmung des Betrof­fe­nen set­zt aus.

Die wenig­sten Patien­ten über­leben einen Herz-Kreis­lauf-Still­stand ausser­halb des Spi­tals, weil es zu lange dauert, bis der Ret­tungs­di­enst ein­trifft. Durch unverzügliche Rean­i­ma­tion und Ein­set­zen eines AED steigen die Über­leben­schan­cen deut­lich.

Hirnblutung

Bei der Hirn­blu­tung han­delt es sich um eine Blu­tung im Schädel. Dafür gibt es ver­schiedene Ursachen wie etwa ein geplatztes Aneurys­ma. Eine Hirn­blu­tung kann an unter­schiedlichen Stellen im Schädel auftreten.

Durch den Bluter­guss wird das Hirngewebe geschädigt. Es kann zu Funk­tion­sstörun­gen oder zum Abster­ben von Hirngewebe kom­men und let­ztlich zum Tod führen.

Hirnschlag

Als Hirn­schlag oder Schla­gan­fall beze­ich­net man die Beein­träch­ti­gung eines Hirnare­als, bed­ingt durch eine Durch­blu­tungsstörung im Gehirn. Dies kann zum Abster­ben von Gehirngewebe führen.

Mögliche Ursachen für einen Schla­gan­fall sind:

  • Hirn­in­farkt: In rund 85 Prozent der Fälle liegt eine Man­gel­durch­blu­tung auf­grund eines Gefässver­schlusses vor.
  • Hirn­blu­tung: In rund 15 Prozent der Fälle liegt eine Hirn­blu­tung vor, bed­ingt durch den Riss eines Blut­ge­fäss­es im Gehirn.

Symp­tome:

  • Plöt­zliche halb­seit­ige Schwäche, Läh­mung oder Gefühlsstörung, eventuell nur Arm­schwäche
  • Sprach­störung oder Ver­ständ­niss­chwierigkeit­en
  • Plöt­zliche Sehstörung (oft nur auf einem Auge) oder Dop­pel­bilder
  • Heftiger Schwindel mit Gehun­fähigkeit
  • Plöt­zliche, ungewöhn­liche, heftige Kopf­schmerzen

Hitzschlag

Bei einem Hitzschlag kommt es durch fehlende Wärme­ab­gabe in heiss­er Umge­bung zu ein­er Über­hitzung des Kör­pers über 40 °C. Die stark erhöhte Kör­pertem­per­atur kann zu geröteter und trock­en­er Haut führen, typ­is­cher­weise sicht­bar an einem roten Gesicht. Der Patient kann Symp­tome ein­er Kreis­lauf­schwäche zeigen (tiefer Blut­druck und schneller Puls).

Bei einem aus­geprägten Hitzschlag beste­ht die Gefahr, dass Wass­er im Gehirn ein­ge­lagert wird (Hirnö­dem). Die Patien­ten kla­gen über Kopf­schmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Auch Bewusst­losigkeit ist möglich.

Hyperventilation

Zu schnelles und ver­tieftes Atmen wird als Hyper­ven­ti­la­tion (Hyper­ven­ti­la­tion­ssyn­drom) beze­ich­net. Durch die verän­derte Atmung ver­liert der Betrof­fene ver­mehrt Kohlen­diox­id – die Kohlen­diox­id-Konzen­tra­tion im Blut sinkt. Hyper­ven­ti­la­tion wird oft durch Aufre­gung, Wut, Angst, Panik oder Stress verur­sacht.

Symp­tome:

  • Sub­jek­tiv lei­det der Patient unter Atem­not und hat Panik.
  • Hyper­ven­ti­la­tion­ste­tanie: Nach kurz­er Zeit kommt es zu einem Kribbeln um den Mund und an den Hän­den. Die Hände verkrampfen sich zu ein­er soge­nan­nten «Pfötchen­stel­lung». Dies wiederum verur­sacht noch mehr Panik.

I

Intubation

Als Intu­ba­tion beze­ich­net man das Ein­führen eines Schlauchs in die Luftröhre. Diese Mass­nahme dient ein­er­seits zur kün­stlichen Beat­mung, ander­seits stellt die Intu­ba­tion auch einen Aspi­ra­tionss­chutz dar.

K

Kammerflimmern

Unbe­han­delt führt diese lebens­bedrohliche Herzrhyth­musstörung zum Tod. Beim Kam­mer­flim­mern erliegt, bed­ingt durch eine elek­trische Unord­nung, die Pump­funk­tion des Herzens. Daraus resul­tiert ein Herz-Kreis­lauf-Still­stand. Die Ther­a­pie beste­ht aus der sofor­ti­gen Rean­i­ma­tion und Defib­ril­la­tion.

L

Lungenembolie

Den Ver­schluss ein­er Lun­ge­nar­terie beze­ich­net man als Lun­genem­bolie. Die häu­fig­ste Ursache für Lun­genem­bolien sind Blut­gerinnsel. Die wichtig­sten Symp­tome ein­er Lun­genem­bolie sind Atem­not und Brustschmerz.

Kleine Embolien verge­hen oft unbe­merkt, Ver­schlüsse gross­er Lun­genge­fässe hinge­gen belas­ten das Herz und kön­nen zum Herz-Kreis­lauf-Still­stand führen.

N

Notrufnummern

  • 144:   San­ität­snotruf
  • 1414: Rega
  • 145:   Toxikol­o­gis­ches Insti­tut (bei Vergif­tun­gen)
  • 117:   Polizeinotruf
  • 118:   Feuer­wehrnotruf
  • 112:   All­ge­mein­er europaweit­er Notruf

In Tele­fonk­abi­nen kön­nen diese Notrufnum­mern kosten­los gewählt wer­den.

O

OPQRST-Schema

Beim OPQRST-Schema han­delt sich um ein Frageschema, das in der Not­fallmedi­zin zur Beschrei­bung und Dif­feren­zierung der Schmerzen benutzt wird. Schmerzen sind in der Not­fallmedi­zin ein wichtiges Leit­symp­tom.

P

Plötzlicher Herztod

Der plöt­zliche Herz­tod ist ein Herzver­sagen. Unbe­han­delt führt dies innert weniger Minuten zum Tod. Mögliche Ursachen für einen plöt­zlichen Herz­tod kön­nen Vor­erkrankun­gen oder genetis­che Vor­be­las­tun­gen sein. Der direk­te Aus­lös­er für den plöt­zlichen Herz­tod ist meis­tens Kam­mer­flim­mern.

Ursache des plöt­zlichen Herz­todes bei Sportlern kann eine Verdick­ung der Herz­schei­de­wand sein. Durch Leis­tungss­port kann diese soweit zunehmen, dass der Aus­flusstrakt aus dem Herzen sich soweit verengt, dass zu wenig Blut aus dem Herzen gepumpt wer­den kann.

Erhöht­es Risiko für den plöt­zlichen Herz­tod haben Per­so­n­en:

  • die bere­its einen Herz­in­farkt erlit­ten haben
  • mit Herz­schwäche oder Herzrhyth­musstörun­gen
  • mit verkalk­ten Herzkranzge­fässen oder Herzk­lap­pen­fehlern
  • mit durchgemachter Herz­muske­lentzün­dung (Myokardi­tis)
  • mit krankhaft verdick­tem Herz­muskel

Pseudokrupp

Der Pseudokrupp ist meist eine viral verur­sachte Kehlkopfentzün­dung, die eine Schwellung der Schleimhaut im betrof­fe­nen Bere­ich nach sich zieht. Beson­ders betrof­fen sind Säuglinge und Kinder.

Die Symp­tome treten sehr schnell ein: bel­len­der Hus­ten, pfeifend­es Atemgeräusch beim Ein- und Ausat­men, meist Heis­erkeit. Fieber kann, muss aber nicht auftreten.

R

Reanimation

Bei einem Herz-Kreis­lauf-Still­stand sollte man immer zuerst den Notruf 144 alarmieren.
Zunächst den Patien­ten laut ansprechen und an den Schul­tern schüt­teln. Ist keine Reak­tion bemerk­bar, wird der Patient in Rück­en­lage gedreht und eine Atemkon­trolle durchge­führt. Ist keine Atmung mehr vorhan­den, wird mit Herz­druck­mas­sage mit ein­er Geschwindigkeit von 100 bis 120 pro Minute und ein­er Druck­tiefe von fünf bis sechs Zen­time­tern begonnen. Bei Kindern beträgt die angestrebte Druck­tiefe ein Drit­tel des Brustko­rb­durchmessers.

Bei Säuglin­gen und Kindern wird neu mit 5 ini­tialen Beat­mungen begonnen. Danach wer­den Herz­druck­mas­sage und Beat­mung, wenn erlernt, im Ver­hält­nis 15 zu 2 durchge­führt (Empfehlung SRC-Guide­lines 2021).

Nicht geschul­ten Helfern wird emp­fohlen, die Herz­druck­mas­sage ohne eine Beat­mung durchzuführen, die soge­nan­nte Hands-Only-CPR.

Geschulte Helfer sollen, wenn zumut­bar und möglich, ver­suchen zu beat­men. Dann wird im Ver­hält­nis 30 zu 2 rea­n­imiert: alternierend 30 Kom­pres­sio­nen und 2 Beat­mungen (Empfehlung SRC-Guide­lines 2021).

Wenn ein AED vorhan­den ist: Gerät ein­schal­ten und den Anweisun­gen fol­gen.
Die Abgabe des Elek­troschocks ist nur möglich, wenn der AED bei vor­ange­gan­gener Analyse, diesen auch für nötig befind­et. Mit einem AED ist es also nicht möglich, einen Patien­ten fälschlicher­weise zu defib­ril­lieren.

S

SAMPLER-Schema

Das SAM­PLER-Schema geht auf alle rel­e­van­ten Fragestel­lun­gen ein­er kurzen Not­fal­lanam­nese ein und ist als Ergänzung des ABCDE-Schemas zu ver­ste­hen.

Auf­bau:

  • Symp­toms (Symp­tome)
  • Aller­gies (Allergien)
  • Med­ica­tion (Medika­tion)
  • Past Med­ical His­to­ry (Medi­zinis­che Vorgeschichte des Patien­ten)
  • Last Oral Intake (Let­zte Nahrungsauf­nahme)
  • Events pri­or to inci­dent (dem Vor­fall vor­ange­gan­gene Ereignisse)
  • Risk fac­tors (Risiko­fak­toren)

Sonnenstich

Ein Son­nen­stich ist ein Hitzeschaden, der durch eine länger andauernde direk­te und inten­sive Sonnene­in­strahlung auf den Kopf oder Nack­en entste­ht. Die Son­nen­strahlen reizen die unter der Schädeldecke liegen­den Hirn­häute.

Charak­ter­is­tisch für einen Son­nen­stich ist Nack­en­steifigkeit (Meningis­mus), allen­falls auch ein heiss­er, geröteter Kopf. Weit­ere typ­is­che Symp­tome des Son­nen­stichs sind Schwindel, Kopf­schmerzen und Übelkeit.

Synkope (Kreislaufkollaps)

Eine Synkope ist eine vorüberge­hende Bewusst­losigkeit, bed­ingt durch eine Min­der­durch­blu­tung des Gehirns. Viele Betrof­fene bemerken ein Flim­mern oder Schwarzw­er­den vor den Augen, ehe sie das Bewusst­sein ver­lieren.

U

Unterzuckerung

Als Unterzuckerung (Hypo­glykämie) beze­ich­net man die Absenkung der Blutzuck­er-Konzen­tra­tion im Blut unter den Normw­ert. Bei Dia­betik­ern kann dies nach ein­er Über­dosierung von Insulin oder bei ungenü­gen­der Nahrungsauf­nahme nach dem Spritzen von Insulin geschehen.

Die Symp­tome ein­er Hypo­glykämie sind abhängig vom Schw­ere­grad der Unterzuckerung:

  • Heis­shunger oder Übelkeit
  • Blässe
  • Muskelschwäche (weiche Knie)
  • Schweis­saus­bruch
  • Zit­tern, Unruhe
  • Müdigkeit
  • Ver­wirrtheit, Ver­ständ­niss­chwierigkeit­en
  • Kramp­fan­fälle
  • Bewusst­losigkeit

V

Verbrennung

Ver­bren­nun­gen sind Ver­let­zun­gen der Haut infolge von Hitzeein­wirkung. Ver­bren­nun­gen lassen sich in drei bis vier Ver­bren­nungs­grade ein­teilen.

Die ver­bran­nte Stelle sollte möglichst schnell für etwa 10 bis 15 Minuten mit nicht allzu kaltem Leitungswass­er gekühlt wer­den, um die Hitzeaus­dehnung in die Tiefe des Gewebes zu ver­ringern.

W

Wirbelsäulenverletzungen

Eine Wirbel­säu­len­ver­let­zung muss nicht zwin­gend mit einem Quer­schnittsyn­drom ein­herge­hen. Bei Ver­let­zun­gen des Rück­en­markes kommt es zu Gefühlsstörun­gen und Läh­mung. Oft sind Patien­ten mit Quer­schnittsyn­drom beim Unfall ansprech­bar.

Z

Zyanose

Bed­ingt durch man­gel­nden Sauer­stoff ver­färbt sich die Haut bläulich.